Alle, die schon mal eine Diät gemacht haben, kennen das Phänomen: Anfangs ist die Motivation groß, das Hungern scheint erträglich. Doch wenn die Kilos nicht schnell genug purzeln, wird es schwerer und schwerer, standhaft zu bleiben. Nach spätestens drei Wochen werden die meisten Diäten abgebrochen.
Die Zwei-Tages-Diät soll dem erfolgreich entgegenwirken. Das Prinzip: Zwei Tage pro Woche werden maximal 600 Kilokalorien verzehrt, an den übrigen kann ganz normal gegessen werden.
Kann das gesund und effektiv sein? Ernährungs-Experte Sven-David Müller („Gesundheitsrisiko Heilfasten“, „Die dicksten Diätlügen“) erklärt, ob diese Diät-Variante gesund und sinnvoll ist für einen langfristigen Abnehm-Erfolg.
600-Kalorien-Tag
► 1 Liter fettarme Milch bzw. Joghurt oder Hüttenkäse
► Eine Tasse klare Brühe
► Mindestens 1 Liter Wasser
► 1 Portion Obst
► 4 Portionen Gemüse oder Salat (roh, aber auch als Suppe oder Saft)
► 1 Multivitamin-Tablette
Bei einer britischen Studie des Universitätskrankenhauses Süd-Manchester wurden die Abnehmerfolge einer „normalen“ 1500-kcal-Diät (Mittelmeer-Diät, sieben Tage die Woche) mit denen der Zwei-Tages-Diät verglichen. Das berichtet die Online-Ausgabe der „Sun“.
Die Ergebnisse: Bei beiden Diäten nahmen die Probandinnen innerhalb eines halben Jahres im Schnitt sechs bis sieben Kilo ab. Aber: 44 Prozent hielten die Zwei-Tages-Diät durch, nur 32 Prozent die kalorienreduzierte Mittelmeer-Diät.
Eine mögliche Erklärung dafür: Es ist einfacher, sich zwei Tage pro Woche wirklich richtig zusammenzureißen, als durchgehend Kalorien zu zählen. Die fünf „normalen“ Tage fungieren als Belohnung, Heißhungerattacken bleiben aus.
Außerdem verloren die Probandinnen bei der Zwei-Tages-Diät mehr Bauchfett, das im Verdacht steht, Herzerkrankungen und Krebs auszulösen. „Wir wissen nicht, warum insbesondere das gefährliche Bauchfett schmilzt. Dazu sind weitere Studien nötig“, erklärt Studienleiterin Dr. Michelle Harvie.
Die Zwei-Tages-Diät wurde bereits 2010 als wirksame Ernährungsform eingestuft, um Brustkrebs vorzubeugen. Die Hormonausschüttung, die für Brustkrebs-Erkrankungen verantwortlich gemacht wird, wird durch diese Ernährungsweise verringert.
Die Hauptkritikpunkte des Ernährungs-Experten Sven-David Müller: Zwei Studien sind zu wenig, um den Erfolg und die Effektivität zu bestimmen, zudem fehlen Langzeitbeobachtungen. Der Experte gab weiterhin zu bedenken, dass jede Ernährungsumstellung zunächst den Hormonhaushalt verändert.
Eine Kalorienzufuhr von lediglich 600 Kilokalorien liegt deutlich unterhalb der Empfehlung von mindestens 1000 bis 1200 Kilokalorien während einer Diät. Der Mindestbedarf wird so nicht gedeckt, Mangelerscheinungen sind die Folge – statt Fett werden Muskeln abgebaut. Ferner fehlen wesentliche Nährstoffe: Vitamin E (in Nüssen und Ölen), Eisen (in Fisch und Fleisch) und Ballaststoffe (in Getreideprodukten).
Ziel einer langfristigen Gewichtsreduktion ist immer eine dauerhafte Ernährungsumstellung auf gesunde Mischkost. Müller bezweifelt, dass jemand die Zwei-Tages-Diät längere Zeit durchhält.
RESPOSTA AO "Wie gesund ist die Zwei-Tages-Diät?"
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